Bei Frachtwerk haben wir uns vom Spotify-Modell inspirieren lassen und organisieren regelmäßig Treffen für die fachliche Weiterbildung in „Gilden“. So gibt es Gilden für Frontend, Backend, Product Owner und IT Architektur. Regelmäßig nimmt sich jede Gilde mehrere Stunden Zeit, um sich weiterzuentwickeln: Das umfasst meist zuerst einen theoretischen Vortrag und danach einen praxisnahen Austausch über fachliche Projekterfahrungen.
Diese Treffen finden meist virtuell statt, weil wir bei Frachtwerk verteilt in Deutschland und anderen Ländern arbeiten. Doch kürzlich ergab sich die Gelegenheit, ein Gildentreffen mit einem Firmenevent zu verbinden, an dem alle Kolleg:innen von Frachtwerk in Persona (!) zusammenkommen. Das ist immer etwas ganz besonderes, wenn sich das Team „in Echt“ sieht – ohne Kamera & Bildschirm dazwischen.
Um bei dieser Gelegenheit das Gildentreffen fachlich außergewöhnlich zu gestalten, haben die zwei Gildenleitenden eine Herausforderung vorbereitet, die es in sich hat: die Aufgabe „Big Spender“ der Advanced Level Zertifizierug für Software Architekten des „International Software Architecture Qualification Boards“ (iSAQB). Diese Aufgabe ist als Vorbereitung auf die Zertifizierung entwickelt worden und kostenfrei als Download erhältlich.
Inhaltlich beschreibt diese Übungsaufgabe Anforderungen an ein umfangreiches Softwaresystem und fordert, klassische Methoden von Software-Architekten anzuwenden, um ein geeignetes Zielsystem zu skizzieren. Auch wenn die Aufgabe bereits auf das „Advanced Level“ der Zertifizierung vorbereitet, haben wir den Schwierigkeitsgrad weiter erhöht, in dem sie die Zeit für die Aufgabenbearbeitung bewusst knapp hielten. „Als nächstes das Komponentendiagramm bitte. Ihr habt 10 Minuten Zeit. Countdown läuft!“, lautete die Order. Denn die Teilnehmenden sollten innerhalb weniger Stunden eine möglichst breite Palette von Methoden anwenden, ohne sich dabei in Details zu verlieren.
Um das Schwierigkeitslevel auf die Spitze zu treiben, haben die IT-Architekten, die den ganzen Workshop leiteten, während der Bearbeitung der Aufgaben mehrfach die Anforderungen geändert. Etwas zum Leidwesen der Teilnehmenden, doch in der Projektpraxis durchaus realistisch. Dieser Teil der Aufgabenvorstellung hat den Beiden im Nachhinein besonders Spaß bereitet.
Nach mehreren intensiven Stunden mit der Ermittlung und Priorisierung von Qualitätsanforderungen und einer Vielzahl von Diagrammen haben alle Teilnehmenden mögliche Zielsysteme und Technologiestacks skizziert. Die Vorschläge für die Umsetzung waren wirklich spannend und haben eingeladen, sich direkt an die Umsetzung zu machen. Doch die Bewertung der Ergebnisse war der letzte Agendapunkt des Gildentreffens. Denn es klopften schon die weiteren Frachtwerk-Kolleg:innen an der Tür, die von überall für das Firmenevent eingetrudelt waren.