{"id":4561,"date":"2024-11-01T15:28:06","date_gmt":"2024-11-01T15:28:06","guid":{"rendered":"https:\/\/frachtwerk.fw-web.space\/?p=4561"},"modified":"2024-11-05T14:44:36","modified_gmt":"2024-11-05T14:44:36","slug":"digital-sky-lounge-2024-zwischen-hyperscaler-cyberthreat-und-regulierung-die-digitale-souveraenitaet-in-der-klemme","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/frachtwerk.fw-web.space\/digital-sky-lounge-2024-zwischen-hyperscaler-cyberthreat-und-regulierung-die-digitale-souveraenitaet-in-der-klemme\/","title":{"rendered":"DIGITAL SKY LOUNGE 2024: Zwischen Hyperscaler, Cyberthreat und Regulierung \u2013 die digitale Souver\u00e4nit\u00e4t in der Klemme?!"},"content":{"rendered":"\n
Ist die digitale Souver\u00e4nit\u00e4t Deutschlands noch zu retten? Und falls ja: Was kann sie retten? Unter dieser Frage stand die Debatte der DIGITAL SKY LOUNGE anl\u00e4sslich der Smart Country Convention 2024, moderiert von Lukas Klingholz (Bitkom<\/a>).<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr einen funktionierenden Staat bzw. eine funktionierende Staatengemeinschaft in Form der EU ist Souver\u00e4nit\u00e4t auf vielen Ebenen unabdingbar, darunter auch im Digitalen. Das betrifft insbesondere die IT-Sicherheit, gleichzeitig aber auch die Belange des Datenschutzes und ist letztendlich ein wichtiger Treiber der Industrie: Jeder Euro, der von staatlicher Stelle f\u00fcr EU-externe Produkte ausgegeben wird, kann nicht gleichzeitig auch einem lokalen Anbieter zugute kommen.<\/p>\n\n\n\n \u201eWir sind weit, weit hinter den F\u00e4higkeiten der US-Anbieter.\u201d<\/p>\n<\/blockquote>\n\n\n\n Die Gr\u00fcnde f\u00fcr die Situation sind vielf\u00e4ltig \u2013 fehlende Investitionen in der Vergangenheit, mangelnder Ehrgeiz und Mut in der Gegenwart \u2013 werden aber insbesondere durch einen Grund dominiert: In der Verwaltung eingesetzte Software ist zumeist Plattformsoftware, an der viele unterschiedliche Anwendungen h\u00e4ngen. Im Laufe der Jahrzehnte konnten diese einmal eingef\u00fchrten Plattformen immer weitere Use Cases und Schnittstellen erschlie\u00dfen. Eine Abl\u00f6sung einer solchen Plattform kann indes aber fast nur erfolgen, indem die gesamte Plattform als solche abgel\u00f6st wird oder es gelingt, einen dezentralen, aber durch offene Standards gut verkn\u00fcpften Kosmos aus kleinen Use Cases zu konzipieren.<\/p>\n\n\n\n Ob das vom Panel in den Raum gestellte, vom Publikum aber ambivalent aufgenommene openDesk ein solcher Hoffnungstr\u00e4ger einer nationalen Plattformanwendung werden darf, ist weiterhin fraglich. \u00c4hnlich ambivalent sind die Aussichten in die Zukunft. Dass Deutschland und die EU hier noch einen langen, steinigen Weg zu beschreiten haben, steht au\u00dfer Frage \u2013 am Diskussionswillen der Akteure mangelt es jedoch nicht, wie auch dieses Mal wieder die teils \u00e4u\u00dferst hitzigen Debatten zwischen Panelist*innen und Fachpublikum gezeigt haben.<\/p>\n\n\n\n Wer nicht vor Ort dabei sein konnte, kann sich die Aufzeichnung des Panels im Nachgang anschauen. <\/p>\n\n\n\n
Wirft man einen Blick in die Branche, herrscht weitgehend Einigkeit, dass es sowohl um die digitale Souver\u00e4nit\u00e4t Deutschlands als auch um die europ\u00e4ische Souver\u00e4nit\u00e4t nicht sonderlich gut bestellt ist. Die Bestandsaufnahme der Panelist*innen Miriam Seyffarth (Leiterin Politische Kommunikation, Open Source Business Alliance<\/a>), Dr. Sebastian Basse (Leiter des Referats Cybersicherheit in der Bundesverwaltung) und Norbert M\u00fcller (CEO der SysEleven<\/a>) zeigte nochmal eindr\u00fccklich das Ausma\u00df der Situation: Der Plattform-Markt wird ausschlie\u00dflich durch gro\u00dfe US-Anbieter dominiert. Die F\u00f6rderung von Open Source \u2013 was einheitlich als ein gro\u00dfer m\u00f6glicher Treiber f\u00fcr die nationale Souver\u00e4nit\u00e4t angesehen wird \u2013 geschieht bestenfalls zaghaft. Durch fehlenden Mut und zu geringe Unterst\u00fctzung ist es seit vielen Jahren nicht gelungen, eine nennenswerte nationale IT-Industrie aufzubauen. Norbert M\u00fcller bringt es auf den Punkt:<\/p>\n\n\n\n\n