Julian hat nach dem Abitur ein Informatikstudium an der Hochschule Aalen aufgenommen, das er im Sommer 2022 erfolgreich abschloss. Schon während seines Pflichtpraktikums bei der Deutschen Bahn kam er mit den Kollegen von Frachtwerk in Kontakt und sammelte erste Erfahrungen in der Zusammenarbeit. Nach dem Praktikum wurde er als Werkstudent bei Frachtwerk übernommen, wo er auch seine Bachelorarbeit schrieb. Für seinen Master mit dem Schwerpunkt auf Verteilte Systeme wechselte er an die Hochschule Furtwangen, blieb Frachtwerk jedoch als Werkstudent treu. Durch vorherige Praktika und die Masterarbeit konnte er Einblicke in andere Unternehmen gewinnen – was ihn in seiner Entscheidung bestärkte, nach dem Master bei Frachtwerk einzusteigen.
FRACHTWERK:
Hallo Julian, schön, dass wir dich ab sofort öfter sehen werden. Du warst bisher Werkstudent und steigst jetzt fest mit ein – warum hast du dich dazu entschieden, auch weiterhin bei Frachtwerk zu bleiben?
JULIAN:
Einen großen Einfluss auf meine Entscheidung haben die Menschen und die Unternehmenskultur bei Frachtwerk gehabt. Ich arbeite unglaublich gerne mit meinen Kolleg:innen zusammen. Es herrscht ein echtes Gefühl von Zusammenarbeit auf Augenhöhe und meine Arbeit wird wirklich wertgeschätzt. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit, wie ich aus anderen Erfahrungen weiß. Dieses Gefühl, dass meine Beiträge zählen und gesehen werden, macht für mich einen großen Unterschied in der Motivation.
Was ich ebenfalls sehr schätze, ist die Flexibilität, die mir bei Frachtwerk gegeben wird. Ich kann selbst entscheiden, wann und wo ich arbeite und wie ich meine Aufgaben angehe. Das erlaubt mir, auf die Weise zu arbeiten, die für mich am besten funktioniert – und nicht, wie es jemand anders für mich vorschreibt.
Und nicht zuletzt möchte ich mit meiner Arbeit etwas bewirken. Bei Frachtwerk habe ich die Möglichkeit, an Projekten zu arbeiten, die einen positiven Einfluss haben. Das gibt meinem Job noch eine zusätzliche Bedeutung, die mir sehr wichtig ist.
FRACHTWERK:
Auf was freust du dich am meisten?
JULIAN:
Ich werde in ein spannendes Projekt einsteigen, bei dem wir zusammen mit der Stadt Bonn eine Smart-City-Plattform betreiben. Dabei arbeite ich mit neuen Kolleg:innen zusammen und setze moderne Technologien ein. Das ist für mich die perfekte Gelegenheit, das Wissen aus meinem Studium in einem großen, realen Projekt anzuwenden.
Außerdem werde ich unser Team bei der internen Systemadministration unterstützen. Da gibt es immer spannende Herausforderungen, und ich freue mich darauf, da meinen Teil beizutragen.
Besonders freue ich mich aber darauf, endlich mehr Zeit für Dinge zu haben, die während meiner Zeit als Werkstudent oft zu kurz gekommen sind. Ich möchte mich stärker in interne Aufgaben einbringen, Verantwortung übernehmen und an Aufgaben arbeiten, die die Organisation voranbringen.
FRACHTWERK:
Wie schafft ihr es, als DevOps-Team bei Frachtwerk über 200 Anwendungen zu betreiben und gleichzeitig ein so hohes Servicelevel zu bieten?
JULIAN:
Der Schlüssel liegt in einem guten Mix aus Struktur, Technik und Teamarbeit. Wir setzen auf einen einheitlichen Tech-Stack, der uns Effizienz und Übersichtlichkeit bringt. Jede Software, die wir betreiben, läuft in Docker und wird über Portainer eingerichtet. Das hilft uns enorm, denn je standardisierter die Umgebung, desto schneller können wir Probleme lösen und neue Anwendungen integrieren.
Ein weiteres wichtiges Element ist unser Monitoring. Wir haben Systeme, die uns sofort benachrichtigen, wenn ein Server Probleme macht oder eine Applikation nicht mehr korrekt läuft. So können wir im besten Fall schon eingreifen, bevor es unsere Kund:innen oder Mitarbeiter:innen überhaupt bemerken.
Und natülich das Team. In unserem kleinen Team treffen wir uns jede Woche, um gemeinsam Probleme zu besprechen und die Infrastruktur kontinuierlich zu verbessern. Diese enge Zusammenarbeit sorgt dafür, dass wir nicht nur reagieren, sondern auch proaktiv dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft.
FRACHTWERK:
Wie funktioniert so ein Monitoring eigentlich vereinfacht gesagt?
JULIAN:
Monitoring lässt sich gut mit einer Smartwatch vergleichen. So wie die Uhr deinen Puls, die Herzfrequenzvariabilität und andere Werte misst, überwacht ein Monitoring-System kontinuierlich verschiedene Komponenten einer Software.
Bei der Software werden Metriken wie Serverauslastung, Speicherverbrauch oder die Reaktionszeit einer Anwendung gesammelt. Diese Werte werden von einem System ausgewertet, das dann automatisch Benachrichtigungen an uns sendet, wenn etwas nicht stimmt – zum Beispiel, wenn ein Server überlastet ist oder eine Anwendung nicht mehr richtig läuft. Es ist quasi wie ein Gesundheitscheck für Software, nur dass wir hier nicht direkt zum Arzt müssen, sondern das Problem oft schon beheben können, bevor es wirklich kritisch wird.
FRACHTWERK:
Ist dabei schonmal was so richtig schief gegangen?
JULIAN:
Natürlich, Fehler passieren – auch bei uns. Aber keine Sorge, wir haben noch nie das halbe Internet lahmgelegt wie Facebook oder weltweit Windows-Rechner abstürzen lassen wie andere große Namen. Dennoch gibt es bei uns regelmäßig kleinere Pannen, die uns herausfordern.
Die Kunst dabei? Idealerweise zu Zeiten arbeiten, in denen sonst niemand arbeitet, sodass niemand etwas mitbekommt 😉 Aber Spaß beiseite: Unsere offene Fehlerkultur ist entscheidend. Wenn etwas schiefläuft, suchen wir gemeinsam nach schnellen, aber auch nachhaltigen Lösungen, um zu verhindern, dass so etwas in Zukunft nochmal passiert.
Eigentlich gibt es jeden Tag etwas, das schief geht. Drei Beispiele sind mir aber besonders hängen geblieben:
- Das gelöschte GitLab-Projekt: Beim Testen eines neuen Tools habe ich aus Versehen ein ganzes GitLab-Projekt gelöscht. Zum Glück hatten wir ein Backup und konnten es innerhalb kurzer Zeit wiederherstellen.
- Das Wiki-Fiasko: Wir wollten unser Wiki umstrukturieren und haben dafür ein Tool geschrieben, was das vereinfachen sollte. Leider hat es das komplette Wiki zerschossen. Ich war mir sicher, gründlich getestet zu haben – Unit Tests waren top, aber End-to-End-Tests hatte ich wohl unterschätzt. Nach einer sehr langen Nachtschicht war das Wiki wieder nutzbar, sogar in der neuen Struktur.
- Das fehlgeschlagene Mattermost Update: Bei einem Update ist unser Chat-System, Mattermost, ausgefallen. Der unerwartete Vorteil daran? Wenn der Chat nicht funktioniert, kann sich auch niemand über den Chat beschweren! So hatten wir zumindest Ruhe, um das Problem zu lösen.
Vielen Dank, Julian, dass du dir die Zeit für uns genommen und uns einen Einblick in deinen Arbeitsalltag gewährt hast!