Jessica Zacher

OpenSource hilft bei Aufklärung über ME/CFS & Long Covid

Ein Gastbeitrag von Andreas Müller – Freelancer bei Frachtwerk seit 2018.

Per Open Source gegen ME/CFS und Long COVID

Ich arbeite als Freelancer schon seit über 4 Jahren mit der Frachtwerk GmbH an verschiedenen Projekten. Dabei ist die Kooperation schon von Anfang an viel mehr eine gegenseitige freundschaftliche Unterstützung als nur eine geschäftliche Zweck-Beziehung, eine Eigenschaft, die ich sehr schätze und einer der Gründe, warum ich gern auch weiterhin mit Frachtwerk zusammenarbeite. Braucht Frachtwerk jemanden, der beim Bau des Prototypen einer Web-App für eine Projekt-Ausschreibung im Frontend unterstützt? Ich bin dabei. Brauche ich für einen Kunden Webspace und Ressourcen für eine gewünschte Open Source Software? Frachtwerk ist dabei. Ohne Zögern. Pro Bono.

ME/CFS – Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom

Genau solch ein Kunde war zuletzt die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS e.V., für welche ich als System-Administrator und Webentwickler tätig bin. Als gemeinnütziger Verein bieten sie ME/CFS-Erkrankten eine demokratische Plattform, um für ihre Rechte einzutreten.

Was ist ME/CFS überhaupt?

Diese Frage ist spannend. Denn ME/CFS ist mit 250.000 Betroffenen (darunter 40.000 Kinder) in Deutschland eine weit verbreitete und zugleich wenig bekannte schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft nach einem Virusinfekt auftritt und zu einem hohen Grad der körperlichen Behinderung führt. Ein Viertel aller Patienten kann das Haus nicht mehr verlassen, viele sind bettlägerig und schätzungsweise über 60 Prozent arbeitsunfähig.

Ein Teil der nach einer Coronainfektion an Long COVID Erkrankten entwickelt zudem ME/CFS, sodass die Arbeit des Vereins durch die Corona-Pandemie noch bedeutsamer geworden ist. Ich arbeite mit dem Vorstand und einem kleinen IT-Development Team des Vereins zusammen an der Lösung technischer Probleme und Optimierung bestehender Prozesse. So wollte der Verein nun seine erste vollständig digitale Mitgliederversammlung durchführen und dabei die Open Source Software verwenden.

OpenSlides als Tool für Live-Konferenzen

OpenSlides ist ein webbasiertes Tool, das ein zentralisiertes Präsentations- und Versammlungsmanagement bietet. Dabei können Tagesordnung, Anträge und Wahlen einer Versammlung verwaltet und durchgeführt werden. Da aber nicht die nötige Infrastrukur zur Installation von OpenSlides vorhanden war, hat Frachtwerk hier ausgeholfen.

Technisch findet die Installation per Docker statt. OpenSlides liefert einen Manage Service, über den sich das Setup ausführen lässt. Dabei wird eine „docker-compose.yml“ generiert, die entsprechend den eigenen Anforderungen angepasst werden kann. Wir waren mutig und haben direkt die aktuelle OpenSlides 4 (beta) installiert.

Es stellte sich heraus, dass OpenSlides 4 wohl mindestens aufgrund seines Ressourcenhungers noch in der Betaphase ist. Die dreistündige Veranstaltung ließ den nginx Webserver zum Ende hin mehr als 2000 gleichzeitig schreibende Verbindungen aufbauen: Die Mitgliederversammlung war schließlich auch ein Erfolg. Obwohl die Veranstaltung an einem Sonntag war, hat Frachtwerk anfängliche, durch die Last verursachte Probleme durch kurzfristige Rekonfiguration von Webserver und Proxy behoben und das Monitoring im Blick behalten.

Da die Versammlung in einem zweiten Termin einige Tage später fortgeführt wurde, entschieden wir uns dafür, lieber die stabile Version 3.4 von OpenSlides zu installieren. Tatsächlich war diesmal die Veranstaltung im Monitoring nicht mehr erkennbar und konnte problemlos durchgeführt werden.

Danke Frachtwerk, für euer Engagement und euer Herz für gemeinnützige Projekte.
– Andreas Müller

Über Frachtwerk

Die Frachtwerk GmbH wurde im Jahr 2017 in Berlin als Kombination aus Unternehmensberatung und Softwareentwicklung mit Fokus auf Logistik und Mobilität gegründet. Zu den Projektschwerpunkten gehören Software-Entwicklung, Software-Betrieb, Ablösung von Altsystemen, Data Analytics und Agile Organisationsentwicklung. An zwei Standorten, in Berlin und Karlsruhe, arbeiten insgesamt 40 Mitarbeiter:innen daran, das Beste für ihre Kund:innen zu ermöglichen.

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