Tobias Dillig

Frachtwerk goes Europe Teil 2 – Bye bye Wien, hallo Frankfurt

FRACHTWERK

Hallo Tobi! Vor gut einem Monat haben wir von Fiete erfahren, dass wir aktuell zwei weitere Serverstandorte in Helsinki und Österreich planen. Jetzt habe ich von dir vorhin gehört, dass es wohl Helsinki und Frankfurt wird. Wie kommt’s?

TOBI

Leider funktioniert nicht immer alles nach Plan. Da es unerwartet zu Problemen bei der Bereitstellung der Systeme bei unserem Partner in Wien gekommen ist, mussten wir spontan umplanen. Zum Glück haben wir auch kurzfristig einen zuverlassigen Partner gefunden, mit dem wir nun den neuen Standort in Frankfurt aufbauen können. Unsere Wahl fiel auf Dataforest, die man ggf. von ihren Marken PHP-Friends und Avoro kennt. Darüberhinaus bietet Dataforest aber auch umfangreiche B2B-Services an.

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Was ändert sich damit für die Planung und Umsetzung?

TOBI

Grundsätzlich beziehen wir von Dataforest, wie auch von Netcup, physische Server, auf denen wir in Eigenregie interne Netzwerke (VLANs) und virtuelle Server (VMs) betreiben können – im Detail gibt es dann aber doch auch einige Unterschiede. So bietet uns Dataforest am Standort ein über 2x 40 Gbit/s angeschlossenes Ceph-Cluster an, über welches wir die SSD des virtuellen Servers dreifach redundant abbilden können. Das macht nicht nur Datenverlust unwahrscheinlicher, sondern ermöglicht uns, hochverfügbare Dienste zu betreiben. Selbst wenn ein physischer Server ausfällt, werden die virtuellen Server einfach auf einem weiteren physischen Server wieder gestartet.

Zusätzlich haben wir aber in den Systemen auch lokale NVMe Enterprise SSDs, sodass wir für latenzsensible Workloads (z. B. Datenbank-Cluster) schnellen, lokalen Speicher bereitstellen können. Dataforest nutzt auch eine andere Virtualisierungstechnologie, die es uns ermöglicht, mehr Automatisierung in der Verwaltung der internen Netze und virtuellen Server zu nutzen. Mit der neuen Plattform können wir nun endlich auch Terraform und Cloud-init vollumfänglich nutzen und damit unsere Infrastruktur als “Infrastructure-as-Code” bereitstellen.

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Welche weiteren Vorteile bietet der neue Standort in Frankfurt?

TOBI

Frankfurt ist ja durchaus bekannt für den weltweit größten Internetknotenpunkt (Internet-Exchange-Point, IXP) DE-CIX, es ist aber auch der europaweit zweitgrößte Standort für Rechenzentren. Damit haben wir am neuen Standort ein hervorragendes Routing zu Zielen innerhalb Deutschlands, Europa und dem Rest der Welt. Gleichzeitig haben wir zukünftig in Frankfurt aber auch noch einen zweiten Backupstandort, auf dem die Backups der bisherigen Infrastruktur in Nürnberg gespeichert werden. Die Backups vom neuen Standort in Frankfurt werden dann georedundant an unserem bisherigen Backup-Standort in Amsterdam gesichert. Mit der Entfernung zu Nürnberg (ca. 180 km) erreichen wir beinahe den empfohlenen Mindestabstand des BSI für georedundanten Serverbetrieb – wobei das BSI bei ausreichender Risikoanalyse auch einen verringerten Abstand von bis zu 100 km vorsieht. Das Rechenzentrum ist natürlich ISO-27.001-zertifiziert und garantiert eine Verfügbarkeit von 100 Prozent!

Für uns als GWÖ-bilanzierte Organisation ist das Thema Nachhaltigkeit auch sehr wichtig: Der neue Standort wird erfreulicherweise ausschließlich mit Ökostrom versorgt und schneidet mit einer Energieeffizienz (PUE-Wert) von 1,3 sehr gut ab. Ein PUE-Wert von 1,3 bedeutet, dass 30 Prozent der Energie für Nebensysteme (Kühlung, Beleuchtung, Stromverteilung, …) eingesetzt werden, während 70 Prozent direkt für die IT-Systeme (Server, Switche, …) genutzt werden.

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Wie wird der neue Standort strukturiert sein?

TOBI

Wie auch am bisherigen Standort in Nürnberg trennt eine redundant ausgelegte Firewall das Internet von den internen Netzen. Hier gibt es dann eine ganze Reihe verschiedener Bereiche – von der klassischen DMZ (demilitarisierte Zone: ein isoliertes Netzwerk, das sich zwischen geschützten internen Netzwerken und dem Internet befindet) mit redundant ausgelegten Reverse Proxies über allgemeine bis hin zu kundenspezifischen Netzwerken. Da haben wir über die letzten 5 Jahre am bisherigen Standort gute Strukturen aufgebaut, die wir an den neuen Standort in Frankfurt spiegeln können. Wie auch bislang versorgen wir den Standort mit eigenen IPv4- und IPv6-Adressen, die von Dataforest für uns geroutet werden.

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Wie geht es jetzt weiter?

TOBI

Aktuell warten wir noch auf die Bereitstellung der Hardware, was voraussichtlich in den nächsten Wochen geschehen wird. Wenn die Hardware die Lasttests bestanden hat, beginnen wir mit der Einrichtung des Standorts. Wir freuen uns schon bald die ersten Kundensysteme auf die neue Infrastruktur migrieren zu können!

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Danke für die Einblicke und Infos. Ich drücke die Daumen, dass nun alles wie geplant klappt!


Über Frachtwerk

Die Frachtwerk GmbH wurde im Jahr 2017 in Berlin als Kombination aus Unternehmensberatung und Softwareentwicklung mit Fokus auf Logistik und Mobilität gegründet. Zu den Projektschwerpunkten gehören Software-Entwicklung, Software-Betrieb, Ablösung von Altsystemen, Data Analytics und Agile Organisationsentwicklung. An zwei Standorten, in Berlin und Karlsruhe, arbeiten insgesamt 40 Mitarbeiter:innen daran, das Beste für ihre Kund:innen zu ermöglichen.

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